Ein sehr anschauliches Beispiel stellt diese Murmelbahn dar: Ein ambitionierter Maurermeister baute sich ein wohlproportioniertes Haus und grenzte es zur vorbeiführenden Straße mit einem markanten Zaun ab. Erzählungen von Nachbarn zufolge verteidigte er unnachsichtig seinen Besitz. Jeder beim Spiel auf seinem Grundstück landende Ball wurde auf Nimmerwiedersehen konfisziert. Daraus folgte eine Disharmonie, die seinen Tod weit überdauerte. Um diese „harte Grenze“ aufzuweichen, baute ich in den Zaun eine Murmelbahn, deren „Bälle“ sich von öffentlichem zu privatem Raum schlängelten. Die schlichte Installation wurde von allen Altersgruppen angenommen und sehr pfleglich behandelt. Hatte ich die einfachen Tonmurmeln gewählt, da ich mit einem gewissen Schwund rechnete, so erwies sich diese Befürchtung als unnötig. Hatte mal ein Kind eine Murmel mitgenommen, so brachte es sie am nächsten Tag zurück. Auch spricht für sich, dass die Murmelbahn in fast kompostiertem Zustand immer noch im Zaun hängt – als Sinnbild spielerischer Verbindung.